Shopsystem-Wechsel B2B-Shop-Migration - Schmetterling entpuppt sich

Wir erklären, was Sie beim Shopsystem-Wechsel beachten müssen, damit Ihr E-Commerce-Projekt ein voller Erfolg wird.

Nach einigen Jahren stößt ein Shopsystem langsam aber sicher an seine Grenzen: Veraltete Oberfläche, technische Limitierungen, steigender Aufwand für den Händler durch ineffiziente Prozesse – das sind nur einige der Probleme, über die B2B-Händler klagen. Irgendwann wird der Leidensdruck so groß, dass der Wechsel des Shopsystems unausweichlich ist.

Im Durchschnitt ist in unseren Kundenprojekten ein B2B-Onlineshop sieben Jahre alt, wenn sich der Online-Händler für ein neues Shop-Projekt entscheidet. Zeit also, nicht nur eine neue E-Commerce-Plattform zu implementieren, sondern auch die eigene Strategie zu überprüfen und zu justieren.

Die häufigsten Gründe für den Shopsystem-Wechsel

  • Features: Dem Shop fehlen Funktionen, die man heute erwarten würde
  • Kundenerfahrung: Das Kundenerlebnis lässt zu wünschen übrig
  • Effizienz: Der Shop verursacht hohe Kosten wegen fehlender Automatisierung
  • Usability/SEO: Die Shopseiten sind nicht responsiv
  • Sicherheit: Die Plattform ist veraltet und birgt die Gefahr von Sicherheitslücken
  • B2B: Unternehmensprozesse können im Shop nicht abgebildet werden

Denken Sie aber nicht nur an Ihre eigenen Prozesse, sondern insbesondere an Ihre Kunden, wenn Sie ein neues E-Commerce-Projekt planen. Wie Ihre Kunden den Onlineshop annehmen, davon hängt der Erfolg des Projekts ab.

Sie können zwei Quellen anzapfen, um herauszufinden, wo es im alten Shop hakt und welche Features Ihre Kunden vermissen. Zum einen ist das eine Webanalyse, die Probleme aufzeigt und was der neue Shop besser machen sollte. In Ergänzung dazu ist es sinnvoll, das persönliche Feedback der Kunden einzuholen. Besonders Stammkunden, zu denen Sie eine gute Beziehung pflegen, können Ihnen wertvollen Input liefern.

Tipp: Nutzen Sie die Chance und räumen Sie den Kundenwünschen in Ihrem E-Commerce-Projekt von Anfang an Priorität ein!

Vorüberlegungen für den Shopsystem-Wechsel

Damit der Wechsel der Shop-Software die genannten Probleme löst und das neue Konzept den Kunden in den Mittelpunkt stellt, sind einige Vorüberlegungen angebracht. Schließlich soll sich der Aufwand des B2B-Shop-Projekts lohnen und dem Händler und den Kunden spürbare Erleichterungen bringen.

Tipp: In unserem ECC Web Talk haben wir gemeinsam mit dem IFH Köln die wichtigsten Schritte analysiert, die für einen reibungslosen Umstieg auf ein neues Shopsystem essentiell sind. Hier gibt’s die Aufzeichnung:

Wichtige Fragen vor dem Wechsel des Shopsystems:

  • Wohin soll sich mein Geschäft entwickeln und welche Plattform ist dafür geeignet?
  • Wie kommen die Daten aus dem alten Shop in den neuen?
  • Welche Prozesse kosten mich Zeit und Geld und wie können sie effizienter werden?
  • Wie kann ich sicherstellen, dass mein SEO-Ranking beim Relaunch nicht abrutscht?

Oft wird ein neuer Onlineshop im Zuge der Einführung eines neuen ERP-Systems oder beim ERP-Wechsel gelauncht. Das ergibt Sinn, denn so können die Prozesse, die der Shop nutzen soll, von Anfang an mitbedacht und integriert werden.

Überlegen sollten sich Händler auch, welche anderen Systeme und Prozesse sie integrieren möchten. So kann es zum Beispiel sinnvoll sein, beim Shopsystem-Wechsel auf eine Lösung mit integriertem CMS zu setzen, um Content & Commerce zu kombinieren. Eine spätere Integration einer separaten Content-Lösung wäre nämlich mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Die richtige Plattform für Content & Commerce erlaubt Ihnen sogar den schrittweisen Ausbau bis zu einer Digital Experience Platform.

Möchten Sie im neuen Shop auch neue Zielgruppen ansprechen, dann sind neue Features und Prozesse sinnvoll, um diese Kunden zu gewinnen. Zum Beispiel bestellen einige Großkunden nicht mehr im Shop des Händlers, sondern direkt aus ihrem ERP-System heraus. Damit das klappt, müssen die Systeme von Kunde und Händler miteinander verbunden werden. Wer also große Unternehmen ansprechen will, könnte in seinem Shopprojekt mit Punchout/OCI, der Schnittstelle für dieses bequeme Bestellverfahren, punkten.

Datenmigration beim Wechsel der E-Commerce-Plattform

Um alle Daten problemlos vom alten in den neuen Shop zu migrieren, muss der Webshop über Standardschnittstellen verfügen. Dadurch können Sie Ihren Kunden eine neue Einkaufserfahrung bieten, ohne dass sie auf gewohnte Features und Bequemlichkeiten verzichten müssen. Für die Akzeptanz Ihrer neuen E-Commerce-Plattform ist das essenziell.

Schritt 1: Kundendaten übertragen

Damit sich Ihre Kunden im neuen Onlineshop einloggen können, ohne sich erneut zu registrieren, muss der Onlineshop dafür eine Lösung parat haben. Das kann durch einen Import der Kundendaten in Verbindung mit einem erweiterten ersten Login geschehen. Meldet sich ein Kunde das erste Mal im neuen Shop an, so könnte der Shop wichtige fehlende Daten beim Kunden abfragen (z.B. bei B2B Shop: Ladengröße, Anz. Mitarbeiter, geführtes Sortiment).

Ebenfalls wichtig ist die Möglichkeit, weiterhin auf bestehende Dokumente und Daten im Shop zuzugreifen. Der Kunde möchte vielleicht seine Rechnungen und Belege abrufen, die aus der Zeit vor dem Shopsystem-Wechsel stammen. Für die Bereitstellung gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits führt der Weg wieder über den Export und anschließenden Import im neuen Shop. Im besten Falle befinden sich diese Daten aber zentral im ERP-System des Händlers. So können sie problemlos anhand der Kundennummer zugeordnet und im Kundenbereich angezeigt werden.

Gespeicherte Artikel in Wunschlisten können Sie auf diese Weise ebenfalls in den neuen Onlineshop übertragen. Mit einem Export und Import via XML überführen Sie die Merkzettel des Kunden in das neue Shopsystem, sodass der Kunde auf seine gemerkten Produkte zugreifen kann.

Schritt 2: Produktdaten migrieren

Wie kommen nun die Produktdaten bei einem Shopsystem-Wechsel in die neue Plattform? Im Idealfall liegen alle Daten im ERP oder im Falle der Produktdaten auch in einem Product-Information-Management-System (PIM) vor. Von dort aus kann der neue Shop darauf zugreifen.

Deshalb kann es für einige Händler durchaus Sinn ergeben, im Zuge eines E-Commerce-Projekts auch ein PIM einzuführen.

Es kann auch vorkommen, dass ein Teil der Daten im ERP-System vorliegt, aber andere Daten direkt im Shopsystem gepflegt werden. In diesem Falle und auch ohne ERP und PIM ist ein Import der Produktdaten aus dem alten Shopsystem nötig.

Bei dieser Gelegenheit sollten Sie die Daten bereinigen, vereinheitlichen und ergänzen, um für eine höhere Datenqualität zu sorgen. Eine hohe Produktdatenqualität ist die Voraussetzung für eine gute Suchfunktion und nützliche Filtermöglichkeiten. Reichern Sie zum Beispiel die Datensätze um zusätzliche Felder wie zum Beispiel die DIN-Norm an. Die Produktdaten zu pflegen macht zunächst einmal Arbeit, liefert Ihren Kunden aber ein deutlich besseres Nutzererlebnis.

Ganz wichtig ist beim Umzug der Produktdaten auch, dass die alten URLs weiterhin funktionieren und zu den richtigen Produkten in der neuen E-Commerce-Plattform führen. Das erreichen Sie mit Redirects. In vielen Fällen ist die Artikelnummer in der alten URL enthalten und kann so dem Produkt im neuen Shop zugeordnet werden, da die Nummer gleich bleibt.

Im neuen Onlineshop sollten dann alle Prozesse automatisiert sein, so dass nach dem Launch kein manueller Import mehr stattfindet. Zum Beispiel synchronisiert der Onlineshop die Kundendaten mit dem ERP und holt sich die Produktdaten automatisch aus dem PIM, so dass nach dem Shopsystem-Wechsel in der Online-Plattform immer die aktuellsten Informationen vorliegen.

Diese Stolperfallen sollten Sie beim Shopwechsel vermeiden

Beim Umstieg auf ein neues Shopsystem gibt es einige Fallstricke, die es zu vermeiden gilt. Unternehmen, die sich eingehend mit der Migration ihres Shops beschäftigen, haben in der Regel genaue Vorstellungen, was sie sich davon erhoffen. Neue Features, Kostenersparnisse durch bessere Prozesse und und und.

Trotzdem sollten Sie flexibel bleiben und agil vorgehen. Es kann nicht jedes Detail vorher geplant werden. Sie müssen zum Beispiel darauf reagieren können, dass Ihre Kunden sich anders verhalten, als Sie dachten. Das ist auch Bürkert Fluid Control Systems passiert.

Eines der größten Probleme bei einem Shop-Projekt ist es, wenn durch den Relaunch das Ranking bei Google und Co. abrutscht. Das liegt daran, dass der neue Shop eben auch neue URLs generiert und die alten Links nirgendwo hin führen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie Ihre alten URLs mit umziehen, indem Sie 301-Weiterleitungen einrichten. Nach der Migration sollten in ihrem Onlineshop keine 404-Fehler mehr auftreten.

Tipps für einen erfolgreichen Shopsystem-Wechsel:

  • Wechseln Sie die Perspektive und konzipieren Sie den Shop aus Kundensicht
  • Passen Sie das neue System an Ihre Prozesse an, nicht umgekehrt
  • Sorgen Sie mit Redirects für einen nahtlosen Wechsel zur neuen Shop-Plattform
  • Planen Sie genug Zeit und Ressourcen für die Migration ein
  • Stellen Sie Ihre Systeme Schritt für Schritt um statt in einem Rutsch
  • Testen Sie Ihre E-Commerce-Plattform vor dem Launch ausgiebig

Fazit

Verursacht Ihr Onlineshop hohe Kosten und viel Aufwand? Lässt Ihr Shop nützliche B2B-Funktionen vermissen und bietet einfach kein gutes Kundenerlebnis? Dann führt kein Weg an einem Shopsystem-Wechsel vorbei, denn die Probleme werden nur noch größer. Die gute Nachricht: Sie als Online-Händler haben jetzt die Chance, Probleme, die im alten System auftreten, gezielt anzupacken. Stellen Sie die richtigen Fragen im Vorfeld des Shop-Umstiegs und beziehen Sie auch Ihre Kunden mit ein. Mit dem richtigen Konzept stellen Sie die Weichen für Ihr zukünftiges Wachstum.

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